Alter Simpl


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Alter Simpl

Künstlerkneipe und Gastroinstitution, mit bayrisch-internationaler Küche, Klavier, Kunstausstellungen, Spieleabenden und mehr

Als Kathi Kobus in der Walpurgisnacht 1903 mit ihren Stammgästen – an der Spitze Frank Wedekind – aus der Dichtelei in die Türkenstr. 57 umzog, fehlte ihr vor allem ein zugkräftiger Name für das neue Lokal.

Es war keine schlechte Idee, sich an den Titel der seit 1886 mit großer Resonanz erscheinenden Satirezeitschrift „Simplicissimus“ anzuhängen und zum „Simpl“ zu vereinfachen.

Alter Simpl

Traditionsgaststätte seit 1903

Der Simplizissimus-Zeichner Th. Th. Heine schenkte ihr zusätzlich seine zähnefletschende Dogge, die jetzt allerdings nicht mehr die Ketten der Zensur zerreißt, sondern mit scharfen Zähnen eine Sektflasche öffnet…

Bald schon war die ganze damalige Szene – Boheme genannt – in der neuen Künstlerkneipe heimisch, regiert von der energischen Kathi, die einen Hof von Künstlern, Denkern, Literaten, Alternativen und Arrivierten um sich scharte, wobei sich gewisse Rivalitäten nicht vermeiden ließen, die oft zu zünftigen Prügeleien ausarteten.

Es wurde heftig getrunken und bescheiden geschmaust – vor allem in den Hungerjahren während und nach dem 1. Weltkrieg. Die barfüßige Gräfin Reventlow, die Schwabing und den Rest der Welt als „Wahnmoching“ verstand, gab das Motto für die etablierten oder später erst berühmt gewordenen Stammgäste wie Erich Mühsam, Max Dauthendey, Franz Blei, Albert Weisgerber, Oskar Maria Graf, Max Halbe, Joachim Ringelnatz, Ludwig Scharf und alle Normalsterblichen, die sich im Glanz der Zelebritäten amüsierten.

Das blieb auch so in den kommenden Jahrzehnten bei den verschiedenen Simpl-Wirten wie beispielsweise Theo Prosel und vor allem der seit 1960 höchst aktiven Wirtin Toni Netzle, der es lange Zeit gelang, wieder einen bunten Mix aus Künstlern, Politprominenz und Schickeria in dem inzwischen zur Institution gewordenen Lokal zu versammeln.

Heute ist der „Simpl“ erfüllt von neuem Leben.

Noch immer hängen die Fotos seiner Vorgänger und ihrer berühmten Gäste an den holzvertäfelten Wänden, doch darunter amüsiert sich die heutige Schwabinger Jugend- und alle, die noch versuchen, dazuzugehören – bis in den frühen Morgen…

Gute Gespräche, regionale Produkte, eine besondere Atmosphäre und vieles mehr erwarten Besucher im Alten Simpl. Inmitten des Univiertels gelegen ist diese Institution schon seit Jahrzehnten eine beliebte Anlaufstelle für echte Münchner und für Besucher aus aller Welt.

Die bayerisch-internationale Küche ist wegen einer Vielzahl wohlschmeckender Gerichte, und natürlich wegen des einzigartigen Bieres bekannt. Wer eine Gaststätte in München besucht, der erwartet eine ausgewogene Auswahl traditioneller Gerichte und das besondere Etwas.

Die antiken Tische, die Vertäfelungen aus dunklem Holz, die Lampen, deren warmes Licht in den Spiegeln schimmert, machen das urige und gemütliche Ambiente aus.

All das wartet in der Gaststätte Alter Simpl. Hier kann man bis in die frühen Morgenstunden Essen bestellen und gemütlich den Abend ausklingen lassen.